Neuer Bericht zu Charkiw

Liebe Freunde, liebe Unterstützer!

 

Heute haben wir den 24.01.2023. Vor genau 11 Monaten überfiel Putin die Ukraine. Zeit für uns zum Innehalten. Michael – Mischa – Vorsitzender von woofdivision in Charkiw sandte uns einen Zeitungsartikel der Zeitung „Gromada Group“ aus Charkiw zu. Dort wird die derzeitige prekäre Situation in der Umgebung von Charkiw und die Hilfen der Organisation „woofdevision“ um Mischa beschrieben:

 

 

LINK: „Gromada Group“

 

 

 

 

LINK: Facebook

 

 

Hier einige ausgesuchte Passagen des Artikels:

„Es ist sehr schwer zu sehen und zu lesen, wie unschuldige Menschen im Krieg sterben. Nicht weniger schmerzlich ist es zu beobachten, wie wehrlose Tiere unter menschlicher Verantwortungslosigkeit leiden. Mischas Tochter Kateryna sagte, dass es er seit den ersten Kriegstagen ein Team um sich versammelt hat, Tieren zu helfen, denn Menschen wird immer geholfen. Sie erinnert sich an die Tage der Evakuierung beim Südbahnhof, als Siam- und Perserkaten, Bulldoggen, Spitze ausgesetzt wurden; Rottweiler liefen die Gleise entlang. Sie wurden einfach weggeworfen, weil sie nicht in den Zug durften. Von einem warmen Bett aus fanden sie sich ohne ihre Familien in der Kälte wieder…sie werden auf ihre Besitzer warten, bis sie vor Traurigkeit und Hunger sterben…

In den „befreiten“ Städten und Dörfern leben viele Tiere und sie brauchen unsere Hilfe. Nicht mehr als 10% der Anwohner blieben in den besetzen Gebieten und die Zahl der Tiere blieb unverändert oder erhöhte sich aufgrund fehlender Tierkontrollen.“

 

Mischa erzählt: „Hier riecht alles nach Krieg – Luft, Erde und sogar Regen. Es gibt praktisch keine Menschen. Aber die, die blieben, kümmern sich so gut sie können um die Tiere. Es gibt immer noch Menschen mit Gottes Funken im Herzen, die trotz Beschuss, fehlender Wärme und anderer angenehmer Bedingungen eine Gelegenheit finden, vom Krieg verstümmelten Tieren zu helfen.“

 

Weiter erzählt Mischa von Menschen, die den Tieren in den Gebieten helfen. Warum ist das so wichtig? „Wir können nicht stolz auf das Wort „Mensch“ sein, wenn wir unsere kleinen Brüder dem unvermeidlichen Tod überlassen. Heute wird viel über Freiwillige gesprochen, die den Bedürftigen auf jede erdenkliche Weise helfen; aber etwas wird in Betracht gezogen, dass es nicht so wichtig oder sogar nicht notwendig ist, über die dringend benötigte Hilfe für Tiere zu schreiben, zu sprechen, zu helfen.“

 

Siedlungen in der Region Charkiw werden ständig beschossen, Unternehmen und Geschäfte funktionieren nicht; für die Bewohner der Gemeinden ist es sehr schwierig zu überleben. Was können wir also über die vierbeinigen Obdachlosen sagen? Auch Menschen haben manchmal nichts zu essen; sie existieren nur auf Kosten der humanitären Hilfe.

 

Weiter heißt es in dem Artikel:

„Mischa reist viel in der Region und versteht, dass die Menschen keine Nahrung mehr durch Kochen zubereiten können. Strom- und Gasausfälle, Zerstörung der Infrastruktur und Tierernährung spielen eine Rolle. Und es ist die fehlende Möglichkeit zu Hause Futter für die Tiere zuzubereiten. Es warten viele Probleme auf Mischa und seine Helfer, aber auch die Suche nach Wegen sie zu lösen.

 

Insbesondere die Ukraine wird dem europäischen Weg folgen und die Frage der Kontrolle der Population heimatloser Tiere wird sich unweigerlich stellen. Also wie damit umgehen? Regulierung der Population heimatloser Tiere – sind wir mit Europa oder nicht?

 

Ein wichtiges Problem nach dem Krieg wird die Vision der Viehwirtschaft sein: Abschuss oder Sterilisation?  Die EU entschied sich für die zweite.  In der Ukraine dominiert leider der erste Weg, für den mehr Geld ausgegeben wird als für die Sterilisation.  Wenn die Ukraine also den europäischen Entwicklungsweg gewählt hat, dann muss sie konsequent sein und sich ein Beispiel an unseren ausländischen Partnern nehmen, für die der Wert des Lebens jedes Tieres Priorität hat, weil es sich sonst nicht lohnt, Mensch genannt zu werden. Aber es wird später sein, nach unserem Sieg.  Und jetzt, in den kalten Wintertagen und -nächten, brauchen unsere vierbeinigen Freunde zumindest minimale Unterstützung, die ihnen hilft, zu überleben!  Was kann jeder von uns heute tun?  Schauen Sie sich um und füttern Sie mindestens ein heimatloses Tier.“

 

Dies sind Auszüge aus dem Artikel.

 

Mischa bestätige uns heute den Erhalt einer weiteren Futterlieferung. Die Hundehilfe-Ukraine e.V. finanzierte den Kauf von 1.500 kg Hundefutter und 500 kg Katzenfutter mit 1.900,00 €.

 

Außerdem: „Liebe Freunde, das Geld für Medikamente und medizinisches Material (Anmerkung: 500,00 €) kam zu uns. Wir kaufen morgen Tierarzneimittel und senden Berichte über alles. Vielen Dank – Sie unterstützen uns sehr!“

 

In unserem nächsten Bericht werden wir über die neue Futterverteilung in Charkiw schreiben.

 

Nur Dank Ihrer finanziellen Unterstützung konnten wir wieder Futter kaufen. Bitte unterstützen Sie auch weiterhin diese großartige Leistung der Tierschützer aus Charkiw. Die Tierschützer brauchen uns dringend – wir berichten weiter!

 

Herzlichen Dank!

Uta + Norbert de Jong